In Ihrer Arbeit befasst sich Anna Schwehr mit gesellschaftlichen Phänomenen und den raumzeitlichen Gefügen bzw. der systemischen Logik sozialer Gebilde.
Aus Ihren recherchereichen Arbeiten entstehen vielschichtige Installationen, die spielerisch mit ihren formalen und inhaltlichen Wechselbezügen umgehen. So erzeugt sie Assoziationsketten, die einen eigenen Bild-, Formspeicher generieren.
Konkreter befasst sie sich mit psychogeographischen bzw. psychopathologischen Mechanismen gesellschaftlicher Komplexe, entwicklungsgeschichtlichen Bildkulturen und der Latenz bzw. dem Versatz von Wahrnehmung und Erinnerung im Bild- und Sprachraum. Mit der Decodierung
genre- und milieuspezifischer Begriffe macht sie sich deren Mechanismen zu eigen. Indem Sie diese als Methode auf Ihre künstlerische Praxis überträgt, verfügt sie über den Diskurs als ein Readymade und Hypothesen werden zu Objekten herausgearbeitet. Der Begriff der Installation selbst sowie der Moment des Betrachtens spielen hierbei eine zentrale Rolle.
So entstehen neben Skulpturen und Objekten oft multimediale Installationen, in denen neben Projektionen oft auch Sound-Elemente eine wichtige Rolle spielen. Die Objekte und Skulpturen selbst spielen mit klassischen Fragen nach Körper, Raum, Material und Methode, verweisen als Symbol auf Inhalt oder funktionieren als Stellvertreter.
In ihrer formalen Klarheit lassen sie Spielraum für Projektion und Fiktion der Betrachter*innen.